Bluthochdruck Sprechstunde (Hypertonie)

Bluthochdruck ist der häufigste behandelbare Risikofaktor von Herzinfarkt Schlaganfall oder Nierenschädigung. Je nach Studie findet sich in 5–10 % der Fälle eine behandelbare Ursache (sekundäre Hypertonie). Die Mehrheit der Bluthochdruckpatient:innen (primäre Hypertonie) müssen jedoch lebenslang Blutdruckmedikamente einnehmen. Hierfür stehen gut wirksame Medikamente und Therapien zur Verfügung.

Als Europäisches Exzellenzcenter für Hypertonie suchen wir diese behandelbaren Ursachen, d.h. Erkrankungen der Nieren, der Nebennieren sowie die Schlafapnoe und behandeln sie in Zusammenarbeit mit den Kliniken für Angiologie und Pneumologie. Die medikamentöse Therapie des Bluthochdruckes gestalten wir individuell unter Berücksichtigung des Alters und der Begleiterkrankungen der Patient:innen.

Diplom Europäisches Exzellenzcenter

Was versteht man unter Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Noch immer sterben in der Schweiz viele Menschen an den Folgeerscheinungen eines langjährigen Bluthochdrucks. Diese Folgeerscheinungen sind Herzinfarkt oder -schwäche, Nierenschädigung (bis hin zur Dialysepflichtigkeit) oder Schlaganfall. Die effektive und dauerhafte Senkung des Bluthochdrucks reduziert die Wahrscheinlichkeit, eine der obengenannten Folgeerkrankungen zu entwickeln. Hierfür stehen gut wirksame Medikamente und Therapien zur Verfügung.

In ca. 5–10% der Fälle kann eine behandelbare Ursache (sekundäre Hypertonie) für einen Bluthochdruck festgestellt und unterbunden werden. Dazu zählt eine entzündliche Erkrankung der Nieren oder eine Verengung (Stenose) der Nierenarterien, eine Dysfunktion der Nebennieren (d.h. ein Hyperaldosteronismus/–cortisolismus oder ein Phäochromozytom) und das Schlafapnoe-Syndrom. Die Mehrheit der Bluthochdruckpatienten (primäre Hypertonie) müssen jedoch lebenslang Blutdruckmedikamente einnehmen.

Was bieten wir an?

Als Europäisches Exzellenzcenter für Hypertonie liegt unser Hauptaugenmerk auf der Diagnose sowie Behandlung von sekundären Bluthochdruckformen und der schwer einstellbaren Hypertonie, der sogenannten therapieresistenten Hypertonie (ungenügend eingestellter Blutdruck mit >3 Medikamenten). Wie der Blutdruck eingestellt ist, können wir mit Hilfe einer 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABPM) nachweisen. Die Behandlung des Blutdruckes erfolgt dann individuell unter Berücksichtigung des Alters, der Begleiterkrankungen sowie unter Berücksichtigung der europäischen Leitlinien für Hypertonie. 

Bei den Konsultationen veranlassen wir je nach Patient:in:

  • Screening für Nierenerkrankungen sowie die Suche nach einer Stenose der Nierenarterien mittels biochemischen Analysen im Blut und Urin und eines Ultraschalls der Nieren. Die Nierenarterienstenose ist eine Verengung der Nierenarterie, die entweder durch Verkalkungen oder durch Einziehungen der Nierenarterien (fibromuskuläre Dysplasie) verursacht wird. Leider führt die Behandlung der Nierenarterienstenose nicht immer zu einer Verbesserung des Blutdrucks und der Nierenfunktion. Der Entscheid für eine Intervention fällt interdisziplinär in Absprache mit den erfahrenen Kollegen aus der Angiologie.
  • Screening für einen Hyperaldosteronismus/ –cortisolismus und Phäochromozytom mittels Analyse des gesammelten 24 Stunden Urins. Die Aldosteronüberproduktion (der sogenannte Hyperaldosteronismus) kann in der Nebennierenrinde durch ein Aldosteron-produzierendes Adenom oder durch eine generelle Überproduktion von Aldosteron aus beiden Nebennierenrinden (bilaterale Hyperplasie) verursacht werden. Die Diagnose des Hyperaldosteronismus erfolgt mittels Labortest. Um eine exakte Aussage treffen zu können müssen bestimmte Blutdruckmedikamente pausiert bzw. umgestellt werden. Die Unterscheidung zwischen bilateraler Hyperplasie und Aldosteron produzierendem Adenom erfolgt mittels seitengetrennten Nebennierenvenenblutentnahme (Nebennierenvenensampling) und radiologischer Bildgebung der Nebennieren (CT oder MRI). Je nach Ursache des Hyperaldosteronismus kann die Behandlung entweder durch die operative Entfernung des Adenoms oder durch die medikamentöse Therapie erfolgen.
  • Screening für eine Atemstörung im Schlaf (Schlafapnoe). In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Patienten, die unter einem schwer einstellbaren Bluthochdruck leiden, in 60–80 % der Fälle begleitend an einer Schlafapnoe leiden. Mit Hilfe des Mikromesamtestes suchen wir nach einer solchen Atemstörung und veranlassen gegebenenfalls eine Ueberweisung in die Pneumologie. Durch eine Behandlung dieser schlafbezogenen Atemstörung lässt sich der Blutdruck häufig sehr effektiv senken.

Fächerübergreifende Zusammenarbeit

  • Universitätsklinik für Angiologie
  • Universitätsklinik für Pneumologie